21 – Die Welt der Trümpfe
Einstimmung
Ich lebe in der Welt – aber ich gehöre ihr nicht.
Ich habe keine Herkunft und keine Zukunft.
Ich bin weder Mann noch Frau, weder jung noch alt.
Ich kann jeden Menschen lieben und jeden verlassen.
Nichts erfüllt mich, als der Moment.
Wenn ich gehe, spüre ich den Wind auf meiner Stirn.
Wenn ich sitze, fühle ich die Erde unter mir.
Wenn ich tanze, bin ich mein Körper.
Ich bin stark und voller Glückseligkeit.
Ich bin du und gleichzeitig bin ich alles, was mich umgibt: ein Baum oder ein Vogel, eine Wolke oder ein Stern.
Ich bin frei – grenzenlos frei.
Die Bedeutung
Das Ziel des Lebens ist die Befreiung von Abhängigkeit. Der Mensch wird aus dem Leib der Mutter befreit und löst sich später von den Eltern und Lehrern. Er wird unabhängig von dem Geliebten und bewältigt seine Angst vor dem Tod. Er befreit sich vom Druck der Gesellschaft und von der ewigen Angst um sein Leben. Der Mensch sucht die Freiheit, die Unabhängigkeit. Dieser Weg ist nicht einfach. Er erfordert viel Mut und Kraft. Der Mensch muss immer wieder die Konditionierungen seiner Vergangenheit abstreifen und seine Trägheit überwinden.
Im Lichte der Karte XXI erfährt der Mensch diese Befreiung. Symbolisch gleitet er durch den Kosmos, umrahmt von einem Lorbeerkranz und umringt von den ewigen Kräften der Existenz, dem Stier, dem Löwen, dem Adler und dem Menschenengel.
Für viele Tarot-Meister ist diese Karte ein Ausdruck für die Erleuchtung und damit für die endgültige Befreiung der Seele. In den meisten Tarot-Büchern vollendet sich das Spiel des Lebens mit der Karte der Welt.
Aber die Karte XXI meint jede Form von Befreiung. Jeder Befreiung aber folgt irgendwann eine neue Abhängigkeit. Der Mensch ist nicht endgültig erlöst im Lichte der letzten Karte.
Das große Lebensspiel geht weiter. Der Geist des Tarot hält schon die nächste Karte bereit.
Aussage
Die Befreiung
Die Lösung von Abhängigkeit und Konditionierung
Selbstüberwindung und Selbstverwirklichung
Unbegrenzte Möglichkeiten
Die Freiheit